Song Slam #open 21: Lisaholic und Veronika Hörmann liefern sich heißes Rennen

Artikelbild #evening_heroes, #open 21Selten war es wohl so eine Zitterpartie um den #evening_hero wie beim Song Slam am vergangenen Mittwoch. Nur zwei kleine – aber bedeutende – Publikumsstimmen waren am Ende das berühmte Zünglein an der Waage. Besonders überraschend war es allerdings nicht, dass Lisaholic und Veronika Hörmann in die Endrunde eingezogen waren. Ernteten doch beide Acts für ihre sechsminütigen Darbietungen schon in der Vorrunde tosenden Applaus.

Dabei war die Konkurrenz bei der #open 21 gar nicht ohne. Im Gegenteil, ein extrem hohes künstlerisches Niveau schwebte in der Luft der altehrwürdigen Münchner Drehleier. Kein Wunder, dass es die Gastgeber Alex Sebastian und The Rol sogar wagten, Vergleiche mit den ganz Großen der Branche („Hallo, Nina Hagen!“) zu ziehen.

Vielversprechende Künstlerinnen: Bell'Art
Vielversprechende Künstlerinnen aus Markt Schwaben: Bell’Art

Musikalisch und auch alterstechnisch war die Singer Songwriter Riege dieses Mal bunt gemischt. So zog es zum Beispiel erstmals Musikernachwuchs aus Markt Schwaben in das schöne Theater in der Rosenheimstrasse. Das blutjunge Singer Songwriter Duo Bell’Art steht für selbstbewussten Girl-Power mit eingespieltem zweistimmigem Gesang. Bewaffnet mit Akustik-Gitarren haben die beiden Mädels eigene Songs und Covers im Gepäck – und trauen sich sogar an etwas schwierigere Nummern wie „Je Veux“ von der wunderbaren ZAZ heran. Respekt.

Überzeugten mit Senfmade-Bass und Klavier: kaiwunderband
Überzeugten mit Senfmade-Bass und Klavier: kaiwunderband

Aber auch der alteingesessene Musikerkreis fand den Weg zum monatlichen Singer Songwriter Wettbewerb: so gab etwa der bekannte Münchner Liedermacher Kai Wunder sein Debüt mit der kaiwunderband. Begleitet wurde er von Bassist Martin, der es sich nicht nehmen ließ, Kai am Klavier und Gesang mit selbstgebautem Bass und Background-Vocals zu begleiten. Sie präsentierten den Song „Wasserschaden im Papierladen“ – einen kleinen Ausschnitt aus Kai Wunders Solo-Programm. Ja so ein wenig Eigenwerbung gehört beim Song Slam schließlich auch dazu.

Röhrte wie ein Hirsch: Jochen Hirschinger
Röhrte wie ein Hirsch: Jochen Hirschinger

Die Lacher hatte vor allem Jochen Hirschinger auf seiner Seite: der Ingolstädter Musiker & Liedermacher & Kabarettist – Rol wusste gar nicht, wie er den vielseitigen Künstler eigentlich am treffendsten ankündigt – konnte vor allem mit Songparodien wie „In Teige wie diesen, kommen keine Rosinen rein“ punkten.

Nachdem alle acht Künstler die Vorrunde bespielt hatten, war’s wieder Zeit für den Special Guest des Abends. Dieses Mal war es Liedermacher Stefan Noelle, der das Publikum musikalisch und poetisch beglückte.

#guest Stefan Noelle an der Rahmentrommel
#guest Stefan Noelle fenchelte an der Rahmentrommel

Passend zum stürmischen 1. April stand sein erheiterndes Kurzprogramm ganz unter dem Zeichen des nahenden Frühlings. Für alle, die sich durch die Fastenzeit mit Fleischabstinenz gequält haben, besang Stefan die Veggies mit lustigen Wortspielen wie „Willst du mit mir fencheln, wir lavendeln im Park, später können wir noch schön zusammen dillen“. Auch der Mai wurde besungen, der aus Stefans Sicht dem Klimawandel – und somit auch der Dichtung – zum Opfer fällt. Strophen wie „Hast du dir überlegt, was es für die Liebe bedeutet, wenn der Mai jetzt ein impotenter Sack ist“ machten definitiv Lust auf mehr. Und das gibt’s schon bald. Nächste Woche nimmt seine erste eigene CD auf und wer ihn nochmal live sehen möchte: am 11. April präsentiert Stefan sein Programm „Spätes Frühstück“ im Metropoltheater in Freimann.

Publikumsgewinnerin zieht die Auftrittsreihenfolge der Gewinner
Publikumsgewinnerin zieht die Auftrittsreihenfolge der Gewinner

Nach der Pause kam dann der Showdown: Alex Sebastian und The Rol verrieten wie üblich nicht, wer nach der Stimmenauszählung auf Platz 1 und wer auf Platz 2 gelandet war. Schließlich sollte es ja bis zum Schluss spannend bleiben. Nur so viel war klar: die beiden Publikumsfavoriten lagen nach der Stimmenauszählung super nah beieinander. Also mussten Lisaholic und Veronika Hörmann nochmal alles geben.

Das Duo Lisaholic – Lisa (Git,Voc) und Spoache (Cajon) – stieg als erstes in den „Ring“.

Metal-Hopper Lisaholic wurden #evening_hero_2
Metal-Hopper Lisaholic wurden #evening_hero_2

Bei den Münchnern treffen Hip Hop- und Deathmetal- Einflüsse aufeinander. Eine spannende Mischung, bei der es rythmisch und humorvoll zugeht, aber auch mal politisch werden kann. Songzeilen wie „Komm ich nicht mit meinem Leben klar, nehm ich Gin & Pharmazeutika“ oder „Ich habe einen Fetisch, bitte mach’s mir alphabethisch“ gehen gleich mitten rein – und brachten entsprechend viel Schwung in die Drehleier.

Die zweite Finalistin Veronika Hörmann singt in bayerischer Mundart.

Gewann den Abend knapp: Veronika Hörmann
Gewann den Abend knapp: Veronika Hörmann

Support: Sascha Fersch an der Gitarre.Bei der ausgebildeten Schauspielerin und Sängerin ging’s teilweise recht deftig zu. „Ja dann bin i halt a Schlampn“ schmettert sie ihrem imaginären Liebhaber auf der Bühne entgegen. Auch bei „Herzschmerz“ geht sie in die Offensive und schreit „I nimm mei Herz in d’Hand und schmeiß‘ gegen d’Wand“. Dabei lässt die ausgebildete Stimme keine Fragen mehr offen – Punktlandung, überzeugend.

Das waren wohl auch die Zuschauer. Obwohl es dieses Mal echt eine superknappe Geschichte war. Da brachte nicht mal mehr das Applausometer eine klare Entscheidung hervor. Nach fünf Extrapunkten für jeden wurde schließlich gelüftet: Veronika Hörmann hatte sich genau zwei Zuschauer mehr auf ihre Seite „gespielt“, als Lisaholic. Somit war’s entschieden, Gratulation nochmal: Veronika Hörmann ist der neue #openchampion und eröffnet die #open 22 am 7. Mai in der Drehleier.

Hier geht’s gleich zur Anmeldung. Wir freuen uns auf euch!

 

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